5. Spieltag: Hannover 96 - TSG 1899 Hoffenheim

Ehrlich gesagt sehe ich die Verbindung zwischen Ballbesitz und unserer defensiven Unkompaktheit nicht ganz.
In Nürnberg hatten wir zunächst auch kaum den Ball und haben nur begleitet. Hatte nichts mit Ballbesitz zu tun.
Ich sehe auch nicht, dass wir das mit Druck forcieren.
Leipzig wollte z.B. genau so spielen. Die hatten gar keinen Bock auf den Ball. Deshalb können wir ja nicht unser Spiel über den Haufen werfen und z.B. nur lange Bälle schlagen, damit am besten RB schnell den Ball wieder hat, damit wir pressen können.
Das ist doch unsinnig.
Unser Ballbesitz findet ja auch nicht ineffektiv statt. Mittlerweile erspielen wir uns auch eigentlich genug Chancen.
Das sind halt teils fette individuelle Schnitzer und mannschaftliche Teestunde.
Sonst hatten wir auch schon gegen Nürnberg vor kompakt zu stehen, wie auch gegen Hoffenheim. Das schneidt sich doch auch überhaupt nicht mit dem Ballbesitz. Dabei muss man ja auch schauen, wann man in den Ballbesitz gelangt.
Also, irgendwie checke ich nicht, wie ihr das meint.

Was kann denn bitte ein Asano für die Niederlage? Ich fand den gar nicht so schlecht mit seiner Schnelligkeit. Gerade gegen Kopfballstarke Spieler fand ich es in Ordnung. Es lag auch nicht an Baka! Schwegler zu spät rausgenommen ? du hättest gegen Hoffenheim allein nach der 1. Halbzeit 4-6 Leute wechseln können.

Aufgrund das die Innenverteidigung nicht so gut funktioniert denke ich auch nicht das man Kevin Wimmer holen wird. Nach der Saison wird man sich dagegen entscheiden.

Knüppelhart ist es das Dortmund gezeigt hat wie man Nürnberg knackt. schießen schießen schießen. Das ist bei 96 seit Jahren das große Problem! Es wird schön gekickt, am 16er ist dann meist Feierabend. Hohe dinger aus dem Halbfeld aber schießen? Fernschüsse ? Fehlanzeige. Ich denke mir so oft seit Jahren, feuer frei und was ist? dann wird wieder rausgepasst.

Den einzigen Fehler den Breitenreiter macht: Die Mannschaft mit 5 Spielsystem durcheinander zu würfeln. Man sollte erstmal ein System spielen. 4-4-2 zum Beispiel. Nicht 4-42 bis zur 15 Minute, 4-5-1 biss zu r 30 Minuten, dann 3-5-2 bist zur 45 Minute. Dann 4-1-4-1 bis zur 60, Minute 5-4-1 für den Rest... dieses hin und her ist echt kontraproduktiv. Das hat in der Rückrunde schon nicht geklappt.

Aus meiner Sicht braucht es aktuell das 5-4-1...
- dann stabilisieren sich Wimmer, Anton und Sorg gegenseitig
- dann können Mikoo und Maina offensive AVs geben
- muss Schwegler nicht den Libero machen, sondern kann mit Walace und Fossum das Mittelfeld bespielen
- können sich Bebou, Lücke und Haraguchi/Asano/Weydandt ums Tore schießen kümmern

Alles was bisher noch so gelobt wurde, soll jetzt also schlecht sein...typisch hannöversch.

Insbesondere für die taktische Variabilität wird unser Trainer von vielen Fachmännern sehr gelobt. Eine Bundesligamannschaft sollte wohl in der Lage sein innerhalb von 90 Minuten aufgrund von z.B. veränderten Umständen (Umstellung Taktik des Gegners, Verletzungen, Rote Karten usw.) während eines Spiels das System umzustellen. Das wird unter der Woche geübt und bis ins kleinste Detail durchgesprochen. Wenn ein Spieler das nicht umsetzen kann, ist er schlichtweg überfordert und (noch) nicht bundesligareif.

Breite verlangt seinen Spielern sowohl taktisch als auch physisch viel ab - nur so kann sich eine Mannschaft überhaupt weiterentwickeln. Die Qualität ist m.E. auf dem Platz als auch auf der Bank vorhanden. Man merkt dass die Jungs wollen, aber man hatte nun mal wirklich ein enorm schweres Auswärtsprogramm und da wo ich mir Punkte erhofft hatte (Nürnberg) schwächt man sich völlig unnötig (auch mit Hilfe aus dem Kölner Kellers) selbst. Wirkt halt unglücklich der Saisonstart. Auf der anderen Seite hat man in jedem Spiel sich Chancen kreiert und mitgehalten, teilweise viel Lob von den gegnerischen Fans erhalten. Was (noch) nicht stimmt ist die Effektivität im Offensivspiel und Rückwärtsbewegung, da ist man sehr anfällig. Ich bin aber weiterhin guter Dinge, dass wir schon bald den ersten Dreier holen.

Breite wird jetzt auch langsam den Druck spüren Punkte zu liefern, ich denke er wird in den kommenden Spielen vllt. taktisch umstellen und vllt. nicht mehr unbedingt auf viel Ballbesitz setzen, sondern auf defensive Stabilität und brutale Effektivität nach Vorne.

Insgesamt wünsche ich mir eine differenziertere Betrachtung der Spiele - mir sind das teilweise zu pauschale Aussagen wenn Kritik geübt wird. Hinter jedem Zug von Breite steckt eine Idee, die der Laie vllt. nicht erkennt. Bestes Beispiel ist die Kritik an Baka auf der 10: Baka ist ein Pressingmonster und kann bei Manndeckung einem gegnerischen Spieler den Spaß schnell nehmen. Nur weil er vermeintlich auf der "10" gespielt hat, bedeutet dass nicht, dass er jetzt unser neuer Spielmacher sein soll.

Taktische Variabilität des Trainers- schön und gut, nur muss die Mannschaft die auch umsetzen können. Das habe ich bei diesem Spiel nicht gesehen. Der Trainer muss diese Variabilität der Mannschaft beibringen.
Wenn die Spieler das nicht bringen, muss der Trainer darauf reagieren. Andere Spieler - ob bundesligareif oder nicht, hat er nunmal nicht.

Ich war vor Saisonbeginn eher skeptisch, konnte den ersten Spielen jedoch schon etwas positives abgewinnen. aber dieses Spiel war Murks, bis auf Teile der zweiten Halbzeit.

Genau darum geht es ja, du hast sie in „DIESEM“ Spiel nicht gesehen.
Wenn du nur dieses eine Spiel sehen würdest, magst du vielleicht Recht haben. (wobei ich das Spiel im Stadion, ganz anders gesehen habe, als einen Tag später auf Sky.) Wenn es aber über die Saison oder wie Bild dann schreibt über das Jahr 2018 geht, wurde im Bereich taktische Variabilität mehr richtig als falsch gemacht.